One of the most popular posts of this blog (as far as resonance goes) was the one on Scaling the Price of Margarine. Today, I did the family weekend shopping and noticed I have to update the calculation:
At our local Rewe branch, they offer the pound of Lätta for 88 cents while they ask 1.19Euro for half the pound. With the ansatz from the old post, this means the price for the actual margarine is now -9,78Euro/kg. This, by coincidence is approximately also the price you have to pay to get rid of waste oil.
Saturday, November 26, 2016
Sunday, November 13, 2016
Theoretical diver
Besides physics, another hobby of mine is scuba diving. For many reasons, unfortunately, I don't have much time anymore, to get in the water. As partial compensation, I started some time ago to contribute the Subsurface, the open source dive log program. Partly related to that, I also like to theorize about diving. To put that in form, I now started another blog The Theoretical Diver to discuss aspects of diving that I have been thinking about.
OpenAccess: Letter to the editor of Süddeutsche Zeitung
In yesterday's Süddeutsche Zeitung, there is an opinion piece by historian Norbert Frei on the German government's OpenAccess initiative, which prompted me to write a letter to the editor (naturally in German). Here it is:
Zum Meinungsbeitrag „Goldener Zugang“ von Norbert Frei in der SZ vom 12./13. November 2016:
Zum Meinungsbeitrag „Goldener Zugang“ von Norbert Frei in der SZ vom 12./13. November 2016:
Herr Frei sorgt sich in seinem Beitrag, dass der Wissenschaft unter der Überschrift OpenAccess von außen ein Kulturwandel aufgezwungen werden soll. Er fürchtet, dass ihn die Naturwissenschaftler zusammen mit der Politik zwingen, seine Erkenntnisse nicht mehr in papiernen Büchern darlegen zu können, sondern alles nur noch zerstückelt in kleine Artikel-Happen in teure digitale Archive einzustellen, wo sie auf die Bitverrottung waren, da schon in kürzester Zeit das Fortschreiten von Hard- und Software dazu führen wird, dass die Datenformate unlesbar werden.
Als Gegenmodell führt er die Gutenberg-Bibel an, von der eine Mehrzahl der Exemplare die Jahrhunderte überdauert haben. Nun weiss ich nicht, wann Herr Frei das letzte Mal in seiner Gutenberg-Bibel geblättert hat, ich habe in meinem Leben nur ein einziges Mal vor einer gestanden: Diese lag in einer Vitrine der Bibliothek von Cambridge und war auf einer Seite aufgeschlagen, keine andere Seite war zugänglich. Dank praktischem OpenAccess ist es aber nicht nur den guten Christenmenschen möglich, eine Kopie zu Hause vorzuhalten. Viel mehr noch, die akademischen Theologen aus meinem Bekanntenkreis arbeiten selbstverständlich mit einer digitalen Version auf ihrem Laptop oder Smartphone, da diese dank Durchsuchbarkeit, Indizierung und Querverweisen in andere Werke für die Forschung viel zugänglicher ist.
Geschenkt, dass es bei der OpenAccess-Initiative eine Ausnahme für Monographien geben soll. Niemand will das Bücherschreiben verbieten. Es geht nur darum, dass, wer Drittmittel von der öffentlichen Hand erhalten will, nicht noch einmal die Hand dafür aufhalten soll, wenn sich dann die vor allem wissenschaftliche Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren will. Professorinnen und Professoren an deutschen Universitäten schreiben ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen nicht zu ihrem Privatvergnügen, es ist Teil ihrer Dienstaufgaben. Warum wollen sie die Früchte ihres bereits entlohnten Schaffens dann noch ein weiteres Mal den öffentlichen Bibliotheken verkaufen?
Ich kann mich noch gut an meinen Stolz erinnern, als ich das erste Mal meinen Namen gedruckt auf Papier sah, der das Titelblatt meiner ersten Veröffentlichung zierte. Jenseits davon ist es für mich als Wissenschaftler vor allem wichtig, dass das, was ich da herausfinde, von anderen wahrgenommen und weitergetrieben wird. Und das erreiche ich am besten, wenn es so wenig Hürden wie möglich gibt, dieses zu tun.
Ich selber bin theoretischer Hochenergiephysiker, selbstredend gibt es sehr unterschiedliche Fächerkulturen. In meinem Fach ist es seit den frühen Neunzigerjahren üblich, alle seine Veröffentlichungen - vom einseitigen Kommentar zu einem anderen Paper bis zu einem Review von vielen hundert Seiten - in arXiv.org, einem nichtkommerziellen Preprintarchiv einzustellen, wo es von allen Fachkolleginnen und -kollegen ab dem nächsten Morgen gefunden und in Gänze gelesen werden kann, selbst viele hervorragend Lehrbücher gibt es inzwischen dort. Diese globale Verbreitung neben einfachem Zugang (ich habe schon seit mehreren Jahren keinen papiernen Fachartikel in unserer Bibliothek mehr in einem Zeitschriftenband mehr nachschlagen müssen, ich finde alles auf meinem Computer) hat so viele Vorteile, das man gerne auf mögliche Tantiemen verzichtet, zumal diese für Zeitschriftenartikel noch nie existiert haben und, von wenigen Ausnahmen abgesehen, verschwinden gering gegenüber einem W3-Gehalt ausfallen und als Stundenlohn berechnet jeden Supermarktregaleinräumer sofort die Arbeit niederlegen ließen. Wir Naturwissenschaftler sind auf einem guten Weg, uns von parasitären Fachverlagen zu emanzipieren, die es traditionell schafften, jährlich den Bibliotheken Milliardenumsätze für unsere Arbeit abzupressen, wobei sie das Schreiben der Artikel, die Begutachtung, den Textsatz und die Auswahl unbezahlt an von der Öffentlichkeit bezahlte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler delegiert haben und sie sich ausschliesslich ihre Gatekeeper Funktion bezahlen liessen.
Und da ich an Leserschaft interessiert bin, werde ich diesen Brief auch in mein Blog einstellen.
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